Abmahnung aufgrund der Verwendung von Google Fonts auf der eigenen Webseite

Abmahnung wegen Google Fonts – Was steckt dahinter?

Immer mehr Homepage-Betreiber, die Google Fonts auf Ihren Webseiten nutzen, erhalten derzeit Abmahnungen von Anwälten wie Rechtsanwalt Kilian Lenard. Was steckt dahinter und ist die Verwendung von Google Fonts tatsächlich ein Verstoß gegen die DSGVO? In diesem Beitrag geben wir Antworten auf diese Fragen und zeigen Ihnen, wie Sie einer Abmahnung entgehen können.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Google Fonts?

Google Fonts ist eine kostenlose Sammlung von Schriftarten, die von Google entwickelt wurden. Diese Schriftarten können kostenlos auf Websites und in anderen digitalen Medien verwendet werden.

Die Google Fonts-Sammlung enthält über 800 Schriftarten in verschiedenen Stilen. Die Schriftarten wurden von professionellen Schriftdesignern entwickelt und bieten eine große Auswahl an Ausdrucksmöglichkeiten.

Was sind die Vorteile von Google Fonts?

Die Verwendung von Google Fonts hat viele Vorteile. Zum einen können die Schriftarten kostenlos verwendet werden, was für viele Websites, insbesondere für kleinere und private Projekte, ein großer Vorteil ist. Zum anderen bietet die große Auswahl an Schriftarten viele Möglichkeiten, um die eigene Website optisch ansprechend zu gestalten. Die Verwendung von Google Fonts auf der eigenen Webseite kann zu einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit und einem ansprechenderen Design beitragen.

Warum kann es zu Abmahnungen bei der Verwendung von Google Fonts kommen?

Abmahnungen von Anwälten wie Kilian Lenard im Zusammenhang mit der Verwendung von Google Fonts auf der eigenen Webseite können für Webseitenbetreiber ärgerlich und teuer sein. Aber warum kommt es überhaupt zu diesen Abmahnungen?

Der Grund hierfür ist, dass beim Seitenaufruf die Schriftarten von den Google Servern geladen werden. Dabei werden ohne Zustimmung des Besuchers die IP-Adresse und weitere persönliche Daten an die Google Server, die sich außerhalb der EU befinden, übertragen. Da dies ohne Einwilligung passiert, besteht hier ein Verstoß gegen die DSGVO.

Die Google Server stehen hauptsächlich in den USA. Die DSGVO stuft die USA jedoch nicht als sicher ein. Damit werden persönliche Daten an Dritte bzw. an ein laut der Datenschutz-Grundverordnung unsicheres Land versendet.

Basis für diesen Verstoß, welches die Grundlage für die Abmahnungen darstellt, bietet der Entscheid des Landegerichts München vom Januar 2022 (LG München, Urteil v. 20.01.2022, Az. 3 O 17493/20).

Abmahnung erhalten - Was nun?

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise und Informationen unverbindlich sind und eine rechtsanwaltliche oder steuerberaterliche Beratung nicht ersetzen.

Sollte ich der geforderten Zahlung nachkommen? In den Schreiben der Rechtsanwälte wird eine Zahlung von etwa 100€ – 170€ gefordert. Dabei wird darauf hingewiesen, dass man durch das Begleichen dieser Summe der Unterlassungserklärung entgehen könnte.
Da es in den letzten Wochen zu einer auffällig hohen Anzahl von Abmahnungen kam (die teilweise alle vom selben Anwalt/Mandanten komme), spricht die IHK von einer „rechtsmissbräuchlichen Abmahnwelle).

Sie empfiehlt allen betroffenen:

Halten Sie jedoch immer Rücksprache mit Ihrem Anwalt. Er kann Sie in diesem Fall bestmöglich beraten.

Wie kann ich mich vor einer Abmahnung bei der Verwendung von Google Fonts schützen?

Sie müssen nicht auf die Verwendung von Google Schriftarten verzichten. Diese müssen lediglich DSGVO-konform eingebunden werden. Dafür müssen Sie sicherstellen, dass die Schriftarten lokal eingebunden sind. Das heißt, die Schriftarten werden vom eigenen Server der Webseite geladen. Damit werden keine Daten an Dritte weitergegeben. Die lokale Einbindung hat aber noch weitere Vorteile:

Der Prozess um die Google Fonts lokal einzubinden, unterscheidet sich dabei vom eingesetzten CMS (Content-Management-System) wie WordPress oder Joomla, aber auch von den verwendeten Plugins und Themes.

Wie kann ich überprüfen ob meine Webseite Google Fonts benutzt?

Über die Entwicklertools Ihres Browsers können Sie überprüfen, ob Ihre Homepage Google Schriftarten verwendet. In der Netzwerkanalyse sehen sie, ob Verbindungen zur Adresse „fonts.gstatic.com“ aufgebaut werden. Ist dies der Fall, dann wurden Schriftarten beim Aufrufen der Seite geladen.

Ebenfalls gibt es Online einige kostenlose Tools mit denen Sie überprüfen können, ob ihre Webseite Google Fonts benutzt. Der Google Fonts Checker von CCM19 oder von sicher3 kann Sie hierbei unterstützen.

Benötigen Sie Unterstützung beim Thema Google Fonts?

Wenn Sie mit der richtigen technischen Umsetzung der Fonts nicht vertraut sind, bieten wir Ihnen gerne Unterstützung an. Kontaktieren Sie uns hierfür einfach über das Kontaktformular oder rufen uns persönlich an, um ein kostenloses Beratungsgespräch zu erhalten. Wir stehen Ihnen bei all Ihren Fragen zur Seite.

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